Ich hatte in der vergangenen Woche zwei “Gespräche” über Twitter, die ich sehr erhellend fand.
Das eine fand mit Janka Kluge statt, die mich mittlerweile blockiert hat. Wie es dazu kam, lässt sich schnell zusammenfassen (nachlesen kann man das hier und insbesondere hier, denn der Block erfolgte nach diesem Thread).
Janka und ich waren uns, soweit ich das sehen konnte, in folgenden Punkten einig (nicht alle wurden im Thread detailliert beschrieben):
Geschlechtsdysphorie, Gender Identity Disorder oder wie man es auch immer nennen will, ist real und ist für die davon Betroffenen mit erheblichem Leidensdruck verbunden.
GD/GDI ist nicht “heilbar” im engeren Sinne (z.B. sollte es sich dabei tatsächlich um eine Störung der Körperwahrnehmung handeln). Es ist aber durchaus insofern behandelbar, als dass der Leidensdruck der betroffenen Person durch Maßnahmen reduziert werden kann (das können psychotherapeutische oder auch medizinische Maßnahmen sein).
Die soziale Behandlung, die Janka in jungen Jahren durch ihr Umfeld erlebt hat, war unmenschlich und inakzeptabel. Menschen, die unter GD/GDI leiden haben eine solche Behandlung nicht verdient.
Janka hatte schon immer und hat immer noch einen männlichen Körper. Geschlechtsangleichende OPs und Hormone ändern das Geschlecht des Körpers nicht.
Janka ist nicht zu 100% identisch mit der Art Mensch, die wir bislang ohne zu Zögern als “Frau” bezeichneten.
Dennoch lagen wir in einem Punkt auseinander: Janka behauptet von sich, eine Frau zu sein und nimmt das für sich auch in Anspruch. Ich bestreite das, weil ich davon überzeugt bin, dass “Frausein” kein Gefühl ist, das ein Mann empfinden kann, sondern auf der Realität eines weiblichen Körpers gründet. Sie sieht das offenkundig anders.
Zudem wollte Janka sich nicht dazu äußern, ob die Begriffe “Mann” und “Frau” einen Bedeutungsinhalt haben sollten, den wir an objektiv überprüfbaren Kriterien ausrichten. Nachdem ich dargelegt hatte, was die Beantwortung der Frage mit “Ja” oder “Nein” in meinen Augen bedeuten würde, hat sie mich geblockt. Für jemanden, der sich selbst als “Journalistin” und “LGBTQ Aktivistin” bezeichnet, ist das in meinen Augen sehr merkwürdig. Ich sehe mich durch ihren Aktivismus jedenfalls nicht vertreten - ganz im Gegenteil. Ihr Aktivismus, genauso wie jener der zweiten Transfrau, mit der ich einen Austausch hatte, ist hochgradig homophob.
Die besagte zweite Journalistin, mit der ich es zu tun hatte, ist Joane Studnik. Sie hatte geschrieben:
Diesen Tweet und die weitere Entwicklung des Threads findet man hier. Außer boshaften Unterstellungen und dem Einkopieren meines Arbeitgebers gab es von ihr nicht viel. Sie wollte sich insbesondere nicht mit meinen Positionen, dargelegt relativ ausführlich hier auf Substack, auseinandersetzen. Sie wisse angeblich genug auf Grund meiner Tweets.
Überhaupt, das “Misgendering” müsse unter erhebliche Strafen gestellt werden, das sei schließlich eine persönliche Beleidigung (so hatte Janka Kluge das auch formuliert). Wieso die korrekte Benennung des körperlichen Geschlechts (man siehe oben zu Janka Kluge) eine Beleidigung sei, wollten beide Transfrauen nicht beantworten. Für Joane Studnik ist die nicht-Bestätigung des Frauseins gleich dem “Absprechen der Existenz”. Ähnliches war im Grunde auch von Janka Kluge zu lesen.
Die ausgesprochene Nicht-Akzeptanz einer (in meinen Augen falschen) Tatsachenbehauptung - “Ich bin eine Frau, auch wenn ich den Körper eines Mannes habe.” - wird als direkter Angriff auf die Person gewertet. Es wird zudem gefordert, diese ausgesprochene Nicht-Akzeptanz unter Strafe zu stellen. Dadurch werden die Begriffsinhalte der Worte “Frau” und “Mann” in die Beliebigkeit aufgelöst. Den beiden Transfrauen, obschon Journalistinnen, scheint das kein Unbehagen zu bereiten. Kann es letztlich ja auch nicht, weil sie ihre gesamte “Identität” auf diese Tatsachenbehauptung gründen. Es ist insofern wenig verwunderlich, dass sie äußern, ihnen würde “ihre Existenz abgesprochen”. Quatsch bleibt es trotzdem.
Die Anwürfe der “Rechtradikalität”, der “Übergriffigkeit” sowie die Behauptung, ich sei “Vertreter des Patriarchats” nehme ich zum Anlass, in einem weiteren Post mal etwas grundlegender meine (Welt)Sicht zu schildern. Dann kann sich jede Leserin und jeder Leser selbst ein Bild von diesen Anschuldigungen/Anwürfen machen.
Ich kann schon verstehen, dass es Transfrauen nicht unbedingt glücklich macht, wenn man ihr Mannsein benennt. Ich bin auch nicht unbedingt immer erfreut, wenn kleine Kinder mit dem Finger auf mich zeigen und "Oma!" rufen, weil sie ihre Kompetenzen in Sachen Unterscheidung und Einordnung der Phänomene der Wirklichkeit unter Beweis stellen wollen und keine Ahnung davon haben, wie jung ich mich innendrin fühle. Trotzdem ist die Fähigkeit zur Wahrnehmung, Unterscheidung und Einordnung der Phänomene einfach wichtig und grundsätzlich begrüßenswert, auch für mich als Adressatin. Warum? Es bringt nichts, in einem Wahn zu leben.